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Künftig seine zweite musikalische Heimat

Der Chemnitzer Generalmusikdirektor Guillermo García Calvo wird neuer Musikdirektor am Teatro de la Zarzuela —

Erst kürzlich hat er seinen Vertrag mit dem Theater Chemnitz und der Robert-Schumann-Philharmonie bis Sommer 2023 vorzeitig verlängert. Jetzt kommt auf den GMD der Theater Chemnitz, Guillermo García Calvo, noch eine neue, zusätzliche, ehrenvolle Aufgabe zu: Der Chemnitzer Spanier wurde vom Teatro de la Zarzuela in Madrid zum neuen Musikdirektor ernannt. Als Nachfolger des derzeitigen Musikdirektors Óliver Díaz wird Guillermo García Calvo diese Position im Januar 2020 antreten und damit über seine erfolgreiche Tätigkeit als Generalmusikdirektor in Chemnitz hinaus seine künstlerische Arbeit um ein verantwortungsvolles Amt erweitern, wie das Theater mitgeteilt hat.

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Sie macht es schon wieder

4. Sinfoniekonzert (Mittwoch) im Rückblick: Heidrun Sandmann überrascht erneut mit einem weithin unbekannten Konzert —

Heidrun Sandmann, Konzertmeisterin der Robert-Schumann-Philharmonie, kümmert sich nicht um den Mainstream. Beethoven, Brahms, Mendelssohn, Tschaikowsky sollen andere spielen. Sie kümmert sich um Korngold, Pfitzner, Strauss, Dohnány oder wie letztes Jahr um die „Red violin“ von Coregliano. Jetzt hat sie ihr Publikum schon wieder überrascht. Im 4. Sinfoniekonzert der Robert-Schumann-Philharmonie spielte sie das vielen unbekannte Violinkonzert von William Walton. Und das Publikum in der vorweihnachtlich schmaler besetzten Stadthalle lag ihr zu Füßen.

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Esches Nussknacker beim blauen Elefanten

Premiere im Rückblick: Tschaikowskis „Nussknacker“ spielt im ersten Chemnitz der Moderne – Warmherziges Weihnachtsmärchen rührt und begeistert Jung und Alt —

Sabrina Sadowska hat alles richtig gemacht. Die Ballettdirektorin der Theater Chemnitz brachte mit dem „Nussknacker“ von Peter Tschaikowsky ein herzerwärmendes Weihnachtsmärchen auf die Bühne und versetzte dabei die Zuschauer am Samstagabend im ausverkauften Opernhaus in die Zeit, als Henri van de Velde und Herbert Eugen Esche die Stadt der Moderne schufen. Original Grünhainicher Elf-Punkte-Wendt-und-Kühn-Engelchen tanzten vor Seiffener Kulisse, den kleinen „Zinnsoldaten“ schienen erzgebirgische Spielzeugmacher Leben eingehaucht zu haben, und die Zuckerfee tanzte den Traum ihres Lebens. Der Spanier Santiago Serrate führte die Robert-Schumann-Philharmonie  aus der Villa Esche nicht nur nach Spanien, sondern auch nach Indien und Venzuela, nach Frankreich, Spanien und China. Die herzigen Kinder der Opernballettschule kämpften als Mäuse, kullerten als Schneemänner und watschelten als Pinguine. Das Publikum war hellauf begeistert und wollte die tanzenden MärchenerzählerInnen gar nicht von der Bühne lassen.

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Da sollten wir doch glatt hin…

Erster Auftritt des Salonorchesters der Oper – Wer ist der ominöse Herr Karl S.?

Das wollen wir doch miterleben: Am 4. Dezember, 20.00 Uhr lädt das neugegründete Orchester Karl S. – das Salonorchester der Oper Chemnitz um Kapellmeister Jakob Brenner – erstmalig zu einem Konzert ins Opernhaus ein. Tonfilm-Schlager und Swing der 20er und 30er Jahre stehen auf dem Programm, darunter Evergreens wie „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen“, „Ich brech‘ die Herzen der stolzesten Frau’n“, „Ein Freund, ein guter Freund“, „Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein“, „Bei mir bist du schön“ oder „Das gibt’s nur einmal“. Titelgebend war mit „In der Bar zum Krokodil“ ein Hit der Comedian Harmonists, in dem es heißt, in selbiger Bar tanze man „dreiviertelnackt im Rumba- und Dreivierteltakt“.

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Verflixt, die Sache mit dem Wünschen und Wollen

Premiere im Rückblick: In einer aufwändigen Produktion präsentiert das Schauspiel Chemnitz Groß und Klein Michael Endes „Unendliche Geschichte“ —

Mehr als 30 Mal spielen die Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters Chemnitz in den nächsten Tagen und Wochen Silke Johanna Fischers Fassung von Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“. Zu ganz verschiedenen Zeiten, vormittags, mittags und abends, manchmal zweimal am Tag. Entsprechend aufwändig Bühnenbild und Kostüme für das diesjährige Märchen in der Weihnachtszeit, das möglichst vielen Zuschauern Freude machen soll. Macht es, wenn man die Premiere am Samstag als Maßstab nimmt. Einhellig dankbarer Jubel von Groß und Klein im ausverkauften Schauspielhaus für ein Märchen voll überbordender Fantasie.

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„…und habe großen Trost gefunden“

3. Sinfoniekonzert der Robert-Schumann-Philharmonie am Buß- und Bettag: Bestechende Chöre im Requiem von Brahms und ein mutiger Cellist —

Er musste büßen, doch er hat es gar nicht verdient: Thomas Bruder, der Solo-Cellist der Robert-Schumann-Philharmonie, hatte sich die Noten des 2. Cellokonzerts von Schostakowitsch aufs Pult gelegt – geschrieben 1966 für Mstislaw Rostropowitsch, einen der besten Cellisten aller Zeiten und entsprechend schwer. Das Publikum in der stark besetzten Chemnitzer Stadthalle war am Buß- und Bettag mit großer Mehrheit aber gekommen, um das deutsche Requiem von Brahms zu hören – eines der schönsten und ergreifendsten geistlichen Chorwerke. Es wurde ein tief beeindruckender Abend – nicht nur dank Brahms.

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Kaffee macht die Kinder froh…

Premiere im Rückblick: Die Uraufführung der Kinderoper „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ gestern Abend im Chemnitzer Opernhaus – ein spritziges Vergnügen, das Jung und Alt begeisterte —

Draußen, vor der Oper, standen zwei Feuerwehrautos, Hightech selbstredend, drin tanzten die Wehr-„Männer“ den alten Spritzenwagen mit Blaulicht zu bärenstarken Einsätzen. Als der Vorhang nach langem Beifall gefallen war, spielte die Musik im Graben einfach weiter. Und viele Dutzend Kleine und Große staunten (viele zum ersten Mal) hinein zu den Geigen, Flöten und Bässen. Oper hautnah. Die beiden Österreicher Oliver Ostermann (Musik) und Alexander Kuchinka (Text und Regie) haben aus dem 50 Jahre alten alten Kinderbuch des Zwickauers Hannes Hüttner und des Reichenbacher Illustrators Gerhard Lahr eine spritzige musikalische Komödie gemacht, die Jung und Alt hellauf begeisterte. Hunderte fröhlicher Menschen auf einem Fleck – Oper, was willst Du mehr…

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Traumwerk -„Life is but a dream“

Spielzeit im Kraftwerk: Jeffrey Goldberg & friends entführen sich und das Publikum ins Reich der Träume –

Leise tröpfeln die Töne, mit denen Jens Gagelmann mystisch leise den Abend einstimmt, von draußen, hinter den Reihen zupft streichelnd Jakub Tylman sein Cello, Sophia Maeno summt wiegenliedisch, ehe Jeffrey Goldberg an den Flügel gelangt und ganz ganz oben ein paar verhuschende Töne klimperklingen lässt. Erste Spielzeit am Montag im Kraftwerk, „besser Traumwerk“ (Sophia Maeno) in der neuen Spielzeit der Kultreihe am Fuß des Kaßbergs am Montag vor vollbesetztem Haus.

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Traumhaft schön schräg

Premiere im Rückblick: Katka Kurze als Florence Foster Jenkins bejubelte Queen der falschen Töne –

Lasst mich erstmal mit der ganzen Psychologie in Ruhe, warum die Jenkins als schlechteste Sopranistin der Welt die Bühnen derselben erobert hat. Am Samstag bei der Premiere von „Glorious – Die wahre Geschichte der Florence Foster Jenkins“ beherrschte Katka Kurze als Queen der falschen Töne die Bühne, und das Publikum im vollbesetzten Schauspielhaus war aus dem Häuschen und weinte Tränen vor Lachen. Im nicht enden wollenden Beifall hielt es viele nicht auf den Sitzen…

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