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Heimspiel

1. Sinfoniekonzert (Donnerstag): Robert-Schumann-Philharmonie eröffnet Spielzeit mit Schumann –

Richtig so. GMD Guillermo García Calvo bringt wieder einen Schumann im ersten Sinfoniekonzert der neuen Spielzeit. Zu GMD Worms Zeiten war das üblich, Beermann hatte die Tradition abgeschafft. Neben der vierten (eigentlich der zweiten) Schumann-Sinfonie glänzten die Chemnitzer und der Pianist Javier Perianes  mit dem ersten Klavierkonzert von Johannes Brahms, der den Schumanns viel zu verdanken hat. Heimspiel für die Philharmoniker in der über die Sommermonate leicht aufgehübschten Chemnitzer Stadthalle.

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Teuflisch gute Faust-Show

So werden die Menschen die fast vergessene Boito-Oper wieder lieben – Chemnitzer „Mefistofele“-Produktion hat Referenz-Charakter —

Es war eine der besten Produktionen der Chemnitzer Oper aus den letzten Jahren. Für Nicht-„Ring“-Fans eindeutig die herausragende. Bestimmt aber die aufwändigste. Es zischt und knallt auf der Bühne, ein Haus brennt, griechische Schönheitshelden schweben in Riesenblubbern durch die Lüfte wie Mefistofele und Faust durch Zeit und Raum. Es glitzert und blinkt, ein Riesengerüst wird himmlisch besetzt von Cherubinen, dient als Walpurgisnacht-Spielhölle mit Pokertischen, Blinkautomaten und Bikini-Mädchen, Engel tanzen Ballett. Die Bühne hebt und dreht sich, das Licht taucht Teuflisches in Rot, Himmlisches in Warmgold. Der Chor ist durch Extra- und Kinderchor ergänzt. Bisweilen sind mehr als hundert Menschen auf der Bühne – Trompeter blasen sich hoch auf dem Gerüst die Luft aus den Lungen, und drunten im Graben zaubern die Philharmoniker göttliche Flöten- und Harfentöne und teuflisches Bass- und Fagottgebrumm.  Mit geschlagenen zehn Minuten Beifall überschüttete das Publikum im gut besetzten Chemnitzer Opernhaus am Samstag bei der Premiere von Arrigo Boitos „Mefistofele“ die Protagonisten dieser gigantischen Show auf der Grundlage des deutschesten aller deutschen Dramen, bearbeitet und komponiert von einem Italiener, in Szene gesetzt von einem Ungarn. Eine Referenz-Produktion. Bettina Volksdorf, gewieft sachkundige Redakteurin im Radio, wird sich verschämt die Augen reiben und ein schlechtes Gewissen kriegen, weil sie,  wie sie auf Facebook bekannte, an diesem kulturknallenden Wochenende im mdr-Land auf Halle, Dresden und Nordhausen gesetzt und, Teufel aber auch, den Mefistofele hintan gesetzt hat…

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Alle wollen die Neuen sehen

Studio-Inszenierung überbucht – Vier junge Schauspieler auf der Suche nach dem Frieden —

Der Ostflügel im Chemnitzer Schauspielhaus bot wieder einmal nicht genügend Plätze für alle Interessenten. Die Premiere der diesjährigen Studio-Inszenierung war wieder mehr als ausgebucht. Die Stücke können noch so kompliziert sein – wenn sich die vier jungen Schauspieler, jeweils neu in Chemnitz, in ihrer ersten Aufführung präsentieren, brummt das Haus. So auch am Freitagabend bei der Hacks-„Komödie“ nach Aristophanes „Der Frieden“.

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Mitreißender Start in die neue Spielzeit

Warum das fast 70 Jahre alte Kammerspiel um die „12 Geschworenen“ aktueller sein kann denn je —

Carsten Knödler kann höchst zufrieden sein. Die erste Premiere in der neuen Spielzeit sah ein bis auf den letzten Platz besetztes Haus. Und am Ende prasselte heller Zustimmungs-Beifall, ein einsames Bravo dazwischen. Nicht, weil’s den anderen nicht gefallen hätte, im Gegenteil. Zu sehr war das Publikum selbst mitgerissen und angerührt von dem, was da oben auf der Bühne abgegangen war. „Gnothi seauton – erkenne Dich selbst“ stand schon vor mehr als 2000 Jahren auf dem Apollo-Tempel in Delphi. Die Zuschauer am Samstagabend erkannten sich und ihr Umfeld – in einem Stück, das fast 70 Jahre alt ist und in den 50-er Jahren erste Erfolge feierte. Der Schauspieldirektor und sein Team hatten das Gerichtsdrama von Reginald Rose und dessen deutsche Neubearbeitung von Horst Budjuhn aus den 70er Jahren so geschickt in die Jetztzeit gebracht, dass niemand unberührt blieb.

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Heißer Beifall für die „Winterreise“

Premiere im Rückblich: Ballett Chemnitz wagt und gewinnt —

Risiko. Das Chemnitzer Ballett eröffnete die neue Spielzeit in der Oper Chemnitz mit einer getanzten „Winterreise“. Schuberts Liederzyklus ist zwar bei allen großen Liedsängern beliebt, das Publikum mag und kennt – meist einzig – das fünfte Lied, den „Lindenbaum“ („Am Brunnen vor dem Tore“), tut sich heute oft aber schwer, die schwermütige, bisweilen zur Depression neigende romantische Grundstimmung der Verse von Wilhelm Müller emotional an sich ranzulassen. In Chemnitz war das am Freitagabend im gut besetzten Opernhaus anders. Nach Sekunden der Stille brandete ein heißer Beifallssturm auf. Das Publikum feierte den Sänger Andreas Beinhauer, dessen Frau Anna (Klavier), das diesmal 13köpfige Ballettensemble und den Choreografen Robert Bondara. Das war nicht unbedingt zu erwarten. Wie gelang das? Eine Spurensuche.

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Fröhlicher Auftakt in die neue Spielzeit

Theaterplatz randvoll  – Neuer Kapellmeister erstmals am Pult – Am Himmel tanzen die Feuerwerksfunken zum Can-Can aus „Orpheus in der Unterwelt“ —

Diesmal stimmte alles. Letztes Jahr noch setzte Regen ein bei der Spielzeiteröffnung, und bei Beethovens Gemeinsam-sind-wir-stärker-Sinfonie auf dem Theaterplatz wurden die Zuhörer gar tropfnass. Am Samstag: herrliches Sommerwetter, fröhliche Menschen, der Theaterplatz voll über die Ränder hinaus – auch die Terrasse vom Chemnitzer Hof war vollbesetzt, und auf der Rampe zur Straße der Nationen drängten sich die Chemnitzer, die keine Karte mehr bekommen hatten. Solisten und Chor der Chemnitzer Oper und die Robert-Schumann-Philharmonie schliffen die Edelsteine der neuen Spielzeit und machten Lust darauf. Am Pult neben Jakob Brenner auch der neue 1. Kapellmeister der Philharmonie, der Baske Diego Martin-Etxebarria.

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Guter Start

„Fördern, dabeisein, mitmachen“ – Beim Open air zur Spielzeiteröffnung werben Mitglieder um neue Freunde – Mitstreiter gesucht Anja Wartenberg und Dr. Hannelore Vulturius waren die ersten. Beim Open-air-Konzert zur Spielzeiteröffnung am Samstag auf dem Theaterplatz warben sie für den Theaterföderverein und stießen auf großes Interesse. Das neue Rollup verspricht mehr Aufmerksamkeit – aber den Erfolg … weiterlesen →