Proben, Opernfrühstück – mit einem Klick auf „Termine“ finden Sie interessante Angebote für die kommenden Wochen weiterlesen →
Archiv
Das Gewinnerstück „Rauschen“: Komisch, schwarz, treffend
Der Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik 2019 geht an Natalie Baudy —
Hat so ein Titel überhaupt eine Chance? „Rauschen – Oder: Wenn du nicht existierst, geh mir bitte aus dem Licht. Danke!“. Ja, und was für eine. Aus 66 Einsendungen entschied sich die Jury, bestehend aus Andrea Czesienski (Lektorin des Henschel Verlags), Brian Bell (Regisseur), Johannes Schulze (Vorsitzender des Theaterfördervereins) und Kathrin Brune (Dramaturgin) Ende Januar einstimmig für dieses Stück. Thematische Brisanz, stilistische Genauigkeit, verbunden mit einem humoristisch-kritischen Blick auf Mensch und Gesellschaft waren ausschlaggebend für die Entscheidung, teilen die Theater Chemnitz mit.
Zum Dahinschmelzen. (Die Gletscher nicht)
6. Sinfoniekonzert (Donnerstag) im Rückblick: Bruch fürs Herz, Strauss für die Sinne —
Vom ersten Ton an griff der junge, knapp 26-jährige kanadische Geiger Timothy Chooi den Zuhörern ans Herz. Zum Hinschmelzen schön spielte er Bruchs 1., das bekannteste, Violinkonzert. Die Alpengletscher lassen sich nicht so leicht rühren: Vor der donnergewaltigen Musik von Richard Strauss scheinen sie gleichsam zu erstarren, zumindest in den Bildern von Tobias Melle, die auf der Großleinwand gleichzeitig gezeigt wurden. Die Stadthalle war auch am Donnerstag wieder fast voll besetzt. Das Publikum jubelte dem Geiger zu und dankte enthusiastisch der Robert-Schumann-Philharmonie unter GMD Guillermo García Calvo.
Freude über 9 Millionen Euro für die Theatermitarbeiter
Ralph Burghart neuer Aufsichtsratschef der Chemnitzer Theater —
Das war ein besonderer Tag für Barbara Ludwig: Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin durfte an ihrem Geburtstag (Herzlichen Glückwunsch auch vom Theaterförderverein!) zusammen mit Generalintendant Christoph Dittrich von Kunstministerin Eva-Maria Stange die Urkunde übernehmen, mit der der Freistaat Stadt und Theater neun Millionen Euro für die nächsten vier Jahre zusichert. Damit kommen die Theatermitarbeiter nach fast 20 Jahren Haustarif mit Gehaltseinbußen von fast 14 Prozent endlich auf das Niveau, das der Flächentarif vorsieht.
Manchmal geht der Zauber flöten
Premiere im Rückblick: Regisseur Michael Schilhan sucht mit vielen bunten Bildern in Mozarts „Zauberflöte“ den Weg zu Vernunft, Weisheit und Natur —
Langer, skandierender Beifall am Ende: Dem Publikum im ausverkauften Chemnitzer Opernhaus hat die Premiere der „Zauberflöte“ am Samstag gefallen. Regisseur Michael Schilhan versucht in vielen bunten Bildern zu erklären, was eigentlich hinter der Geschichte von Tamino und Pamina, Papageno und Papagena, der Königin der Nacht und dem Sonnenherrscher Sarastro stecken soll: die Suche nach Weisheit und Vernunft. Er lässt viel reden (mehr als im Textbuch steht) und mit Piktogrammen (Juli Gudehus) gibt er uns immer wieder Hinweise mit dem Zaunpfahl, worum es gerade geht: um Freiheit, Gleichheit, Würde, und was sich Mozarts Freimaurer sonst noch alles auf die Fahnen geschrieben haben sollen. Die Eule der Athene oder der Minerva, ganz wie Sie wollen, hier allgegenwärtige Animation (Michael Bachhofer) vom ersten Vorhang an, ist seit Altgriechen- und Altrömerzeiten der Vogel der Weisheit. Die Illuminaten haben sie zu ihrem Symbol gemacht, die Freimaurer sie geliebt. Wir haben es verstanden…
Des Menschen Wille… seine Hölle?
Repertoire (Vorstellung am 31. Januar): Nina Mattenklotz bringt Gerhart Hauptmanns „Einsame Menschen“ als berührendes Kammerspiel an den Pool auf der Bühne des Chemnitzer Schauspielhauses —
Michael Thalheimer, der seine Karriere als einer der bedeutendsten deutschen Regisseure 1997 in Chemnitz begann, hat zusammen mit Oliver Reese, seinem heutigen Intendanten beim Brecht Ensemble, wo Thalheimer Hausregisseur ist, Gerhart Hauptmanns „Einsame Menschen“ bearbeitet und 2003 im Deutschen Theater Berlin auf die Bühne gebracht. Nina Mattenklotz macht aus Thalheimers Fassung ein berührendes Kammerspiel um sechs Menschen, die mit sich und der Beziehung zur Gesellschaft nicht fertig werden. Ihr Wille führt sie nicht ins Himmelreich, sondern in die Hölle der Einsamkeit.
Haben Sie Fragen? Fragen Sie!
Theater lädt ein zur Denkfabrik „Medien, Lügenpresse, Filterblasen“ am 10. Februar, 15 Uhr
„Ein knappes halbes Jahr ist seit der aufgeheizten Situation im Chemnitzer Spätsommer 2018 vergangen und damit Abstand gewonnen, um besonnener die damaligen Entwicklungen zu reflektieren“, schreibt der verantwortliche Dramaturg René Schmidt, und lädt ein zur Denkfabrik „Medien, Lügenpresse, Filterblasen“ am 10. Februar 2019, 15 Uhr ins Schauspielhaus Chemnitz. Dauer: ca. 3 Stunden mit Pause (Die Teile der Denkfabrik können einzeln besucht werden.) – Eintritt frei
Beifallssturm am Bodensee
Publikum in Friedrichshafen feiert das Chemnitzer Schauspielensemble und Carsten Knödlers „Faust“ „Abgrundtief und teuflisch gut“ überschreibt die Schwäbische Zeitung ihre Kritik der Faust I-Inszenierung von Carsten Knödler, die im Rahmen eines Gastspiels in der Zeppelin-Halle in Friedrichshafen aufgeführt wurde. Das Chemnitzer Schauspielensemble um Philipp Otto als Faust habe „berechtigte Beifallsstürme nach einem aufwühlenden Theaterabend“ empfangen. … weiterlesen →
Gar nicht einsam
Fördervereinsmitglieder beeindruckt von der Probe gestern – Für die Premiere des Hauptmann-Dramas „Einsame Menschen“ morgen, Samstag, gibt es noch Karten —
Beeindruckt von der Intensität nicht nur des Stücks, sondern auch der Schauspieler, waren gestern Abend die Mitglieder des Theaterfördervereins, die die Probe besuchten. Dramaturgin Kathrin Brune gab eine Einführung in das selten gespielte Drama, das jetzt in Chemnitz zu sehen ist. Und sie hatte eine gute Nachricht für die Gäste: Für die Premiere morgen, Samstag, 19.30 Uhr, im Schauspielhaus gibt es noch Karten!
Rudolf-Kempe-Akademie wird ausgebaut
Künftig nicht nur Streicher – Fröhliche Matinee am Sontag im Opernhaus – 21. Juni: vormerken!
Calvo war da. Das will was heißen. Der Generalmusikdirektor der Robert-Schumann-Philharmonie, der gestern Abend die musikalisch beste je in Chemnitz gehörte Walküre dirigiert hatte (ja, wir lehnen uns so weit aus dem Fenster…), wollte am Sonntagmorgen miterleben, was seine jüngsten Schützlinge auf die Beine stellen. Außerhalb des Stadthallenpodiums und des Orchestergrabens. Dass sie dort Hervorragendes leisten, weiß der GMD. Und dass junges Blut einem Orchester guttut, auch. Der GMD erlebte mitten im Publikum (viele vom Förderverein waren da) eine fröhliche Matinee an einem sonst so regenschneegrauen Tag.