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Legendärer Karl-Marx-Städter „Faust II“ als Filmvorführung

Sonntag, 5. Mai, 15 Uhr, Schauspielhaus – Eintritt frei —

Die legendäre „Faust II“-Inszenierung von Piet Drescher schaffte es sogar ins Fernsehen. Nachdem im Februar bereits „Faust I“ (1976) als Filmvorführung gezeigt wurde, ist nun am Sonntag, 5. Mai, 15.00 Uhr „Faust II“ (1982) in der DDR-Fernsehfassung auf der Großen Bühne des Chemnitzer Schauspielhauses zu sehen. Bei der Beschaffung des Filmmaterials hat der Theaterförderverein geholfen. Er unterstützt finanziell auch die Vorführung am 5. Mai.

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Klarinette verleiht dem Flügel Flügel

Spielzeit im Kraftwerk: Zum ersten Mal erklingt der überholte Blüthner-Flügel —

Der Zahn der Zeit hatte an dem Blüthner-Flügel im Chemnitzer „Kraftwerk“ genagt. Das in den 20er oder 30er-Jahren gebaute Instrument (so genau weiß das niemand mehr) ist von der Generalüberholung zurück. Noch vor dem offiziellen Eröffnungskonzert am 28. April, 16 Uhr, mit Jeffrey Goldberg und anderen erklang das neu gemachte Instrument zum ersten Mal. Ausgerechnet im Duo mit der Klarinette.

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Glemser glänzt

8. Sinfoniekonzert (Donnerstag) im Rückblick: Liszts 2. Klavierkonzert endlich auch in Chemnitz zu erleben —

Das virtuose zweite Klavierkonzert von Franz Liszt steht nicht oft auf den Programmzetteln. Es ist „pianistisch wirklich sehr, sehr schwer“, gestand der italienische Pianist Francesco Piemontesi einmal. Für Bernd Glemser, den jugendlich wirkenden, 57-jährigen Tastenzauberer, kein Problem. Er war schon Professor, da hatte er noch nicht mal sein Examen an der Musikhochschule abgeschlossen – dafür 17 Wettbewerbe in der ganzen Welt in Folge gewonnen, einsamer Weltrekord! Raimund Kunze, der Orchesterdirektor der Robert-Schumann-Philharmonie mit einem feinen Gespür für überraschende Momente durch Künstler und Literatur, wollte Glemser haben. Und der wollte mit den Chemnitzern ausgerechnet das zweite Liszt-Konzert spielen. So kamen mehr als 2.000 Besucher der Stadthalle am Mittwoch und Donnerstag in den Genuss eines selten live erlebten Spitzenwerks der Klavierkonzertliteratur.

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Auf Spitzen in der Erfolgsspur

Erste Repertoire-Vorstellung „Schwanensee“: Wieder ist das Publikum hellauf begeistert —

Nach jeder Vorstellung würden die Tänzerinnen am liebsten auf allen Vieren die Treppen zur Garderobe hochkraxeln: Sie sind kaputt. Aber sie haben alles gegeben. Spitze getanzt – in jeder Hinsicht. Ballettdirektorin Sabrina Sadowska, die gern Unkonventionelles wagt („Die Moderne geht baden“ im Stadtbad, das Festival Tanz|Moderne|Tanz), gestaltet mit dem Choreografen-Kollegen Eno Peçi (einem Albaner, der in Wien an der Staats- und Volksoper arbeitet) einen Ballettabend, der alle begeistert: die Tutu-Traditionalisten wie die Today-Tanzenthusiasten. Nach der von Presse und Publikum gefeierten Premiere am 29. März im Chemnitzer Opernhaus waren die Besucher auch von der zweiten Aufführung am Samstag begeistert und aus dem Häuschen.  Das Parkett stand, und der Beifall des ganzen Hauses brandete minutenlang.

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Start top

21. Chemnitzer Schultheaterwoche am Sonntag eröffnet —

Flott ging’s, fröhlich war’s, der Intendant wurde kurzzeitig zum Bürgermeister, ein alter Theaterdegen bleibt mit seinen jungen Schützlingen jung, die Mädchenquote wurde deutlich übererfüllt – und die nachdenklichen Töne fehlten nicht. Top Start für die Schultheaterwoche am Sonntag im Schauspielhaus. Und wenn es so weiter geht wie zu Beginn (allein heute, Montag, stehen vier Vorstellungen auf dem Programm), dann haben die sächsischen Schulen und die Jury um die verdienstvollen Theaterpädagoginnen Heike Vieth und Denise von Schön-Angerer wieder einen Super-Job als Kreative und Orga-Asse gemacht.

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Schubert im Kraftwerk

Es war wieder Spielzeit: Jakub Tylman selbfünft mit dem schönsten Streichquintett der musikalischen Weltliteratur–

Das darf man eigentlich gar nicht sagen: Wir freuen uns mit der Kraftwerk-Hausherrin Ute Kiehn-Dziuballa, dass der runderneuerte Flügel im April geliefert wird. Noch mehr aber freuen wir uns, dass dadurch am Montag im gut besetzten Kraftwerksaal Platz war für eines der schönsten Werke, die je für kleines Streicherensemble geschrieben worden sind: für Schuberts Streichquintett C-Dur op. post. 163, D 956.

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Auf der Straße der Sehnsucht

Premiere im Rückblick: Ein polnisches Regieteam bringt Fellinis italienische „Strada“ auf die Chemnitzer Bühne —

Am Ende holen sich alle den verdienten Applaus ab, die Schauspieler aufgereiht an der Rampe.  Das polnische Leitungsteam steht bescheiden ganz am Rand. Schaut wie aus Distanz auf die Chemnitzer Schauspieler, die eben das Lied von der unstillbaren Sehnsucht nach Liebe und Glück gesprochen und gespielt haben. Bezeichnende Geste. Als kühler, nachdenklicher Betrachter von außen hat Robert Czechowski mit eindrucksstarken, eher symbolischen, fast holzschnittartigen Bildern des Italieners Fellini lebenspralle, von allen unglücklichen Leidenschaften der Verhältnisse, die leider so sind, erfüllte Welt auf der „Strada“ auf die Schauspielhausbühne übertragen. Das Premierenpublikum gestern, Samstagabend, war angetan von der kühlen Ostsonnen-Sicht ohne südländisches Flirren.

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Fröhlicher Frühling, charmanter Chef

7. Sinfoniekonzert (Donnerstag) im Rückblick: Lawrence Foster begeistert Musiker und Publikum —

Orchesterdirektor Raimund Kunze hatte gut lachen. Lawrence Foster, der Gastdirigent des 7. Sinfoniekonzerts der Robert-Schumann-Philharmonie in der gut besetzten Stadthalle, hatte wieder wie am Mittwoch alle für sich eingenommen. Volltreffer. Selten haben wir die Musiker beim Beifall so fröhlich gesehen, Lächeln und Lachen im Gesicht. Und dem Publikum gab Foster nicht nur eine fröhlich romantische Frühlingsshow vom Besten, sondern auch gern Gehörtes mit nach Hause.

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Chemnitz first. Berlin muss warten

Premiere im Rückblick: Starke Uraufführung des Musicals „Drachenherz – kein Platz für Helden“ gestern, Samstag, im Chemnitzer Opernhaus —

Ein bisschen neidisch schaute gestern früh die B.Z., die größte Berliner Lokalzeitung, nach Chemnitz. Die Studenten der Universität der Künste Berlin präsentierten das neue, extra für sie von Peter Lund und Wolfgang Böhmer geschriebene Musical „Drachenherz – kein Platz für Helden“ nicht wie üblich zuerst in der Neuköllner Oper, sondern in Chemnitz. Aber das Blatt tröstete seine Leser: „Berlin bekommt die Produktion später auch zu sehen. Sie lohnt, schon wegen der hinreißenden Darsteller.“ Letzteres stimmt. Die Chemnitzer (und die aus Berlin mitgereisten Fan-Kollegen und neu gewonnene Freunde) fanden die neun Protagonisten toll und beklatschten bei der Premiere im gut besetzten Chemnitzer Opernhaus, nicht nur am Ende, begeistert.

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Schwaben aus dem Häusle: Chemnitzer „Walküre“ in Ludwigsburg frenetisch gefeiert

Überragende Ludwigsburger Aufführung von gestern Abend wird am 25. Mai im Rundfunk übertragen —

„Ha noi“, sagt der bedächtige Schwabe, wenn er ein Haar in der Suppe gefunden hat. Findet er auch meist. Gestern Abend in Ludwigsburg offenbar nicht. Die schwäbischen Schaffer vergaßen allen sprichwörtlichen (auch Beiffals-)Geiz und waren ganz aus dem Häusle angesichts der fantastischen szenischen Aufführung von Richard Wagners „Walküre“ durch die Robert-Schumann-Philharmonie unter ihrem Chef Guillermo García Calvo und einer ausgesuchten Solisten-Garde. Das Konzert, das der SWR im Ludwigsburger “Forum“, einem der größten Konzertsäle in Baden-Württemberg, aufgezeichnet hat, überträgt Deutschlandfunk Kultur am 25. Mai 2019, 19.05 Uhr.

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