Alles wieder auf Null gesetzt. Das letzte Studio ist Geschichte. Alle vier Studenten haben erfolgreich abgeschlossen, und wurden vom Fleck weg fest engagiert. Hammer. Einer bleibt in Chemnitz, Dominik Förtsch. Der junge Mann mit der kessen Lippe hat jetzt schon viele Fans hier.
Nun also Herzlich Willkommen den Neuen! Im „Casting“ durchgesetzt haben sich Shana Sophie Brandl (sie kommt wie Förtsch von der Kunstuniversität Graz, ist 1995 in Wien geboren), Christopher Schulzer (1990 in Graz geboren), Stella Goritzki (1993, München), Paul-Louis Schopf (1990, auch Münchner). Die drei kommen von der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Die vier haben alle Chancen für eine erfolgreiche Karriere. Chemnitz ist ein gutes Pflaster für den ersten Schritt dahin.
Die Studio-Inszenierungen haben immer ihren besonderen Reiz. Diesmal erst recht. Denn für den „Lenz“ gestalten Studentinnen auch das Bühnenbild. Und das kam so: Uni-Prof. Frank Hänig „macht“ derzeit in Chemnitz die Bühne für Molières „Der Menschenfeind“ (erste Premiere der neuen Spielzeit am 3. Oktober, Regie: Carsten Knödler). Er hörte von den Erfolgen des Chemnitzer Studios. War begeistert. Warum sollten nicht Studenten seines Masterstudiengang Bühnenbild/Szenischer Raum an der TU Berlin bei der Studio-Inszenierung mitmachen? Gedacht, getan. Wettbewerb. „The Winner is…“ – kurzum: Elena Bulochnikova (sie kommt aus Russland) macht das Bühnenbild für den „Lenz“ und Katarina Holková (sie kommt aus der Slowakei) entwirft die Kostüme.
„Es ist unsere erste Kooperation mit der TU-Berlin und damit ist aber unser Studio so richtig international“, freut sich Kathrin Brune. Sie ist die „Mutter“ der Studentenkompagnie. Ihr zur Seite steht der Dramaturgenkollege René Schmidt. Ein echt erfolgreiches Duo. All ihre Studenten im Chemnitzer Studio haben gleich danach einen festen Job bekommen…
Danach sah es vor vier Jahren nicht aus. Knall auf Fall hatte die Leipziger Hochschule für Musik und Theater die Kooperation mit dem Chemnitzer Schauspiel gekündigt – nach fast 50 Jahren Zusammenarbeit und Absolventen, die heute jeder kennt. Ulrich Mühe darunter, und Hasko Weber, derzeit Generalintendant in Weimar. Ärger, ja. Verzweiflung? Nö. „Dann machen wir das Studio doch selbst“, sagte der Förderverein. Und der damalige Schauspielchef Enrico Lübbe fand neue Partner-Unis. In der Schweiz und in Österreich. Auch Carsten Knödler, heute Boss, brannte sofort für die Studio-Idee. Der Theaterförderverein finanziert das Studio – win-win-Situation für alle.
Den Neuen toi, toi, toi für das Jahr in Chemnitz und die weitere Karriere. Wir freuen uns auf Euch.