Die Liebhaber unseres großen Klangkörpers, der Robert-Schumann-Philharmonie, dürften ihn regelrecht herbeigesehnt haben, den Beginn der neuen Konzertsaison. Diesen Eindruck jedenfalls hatte der Rezensent, in die Gesichter der Konzertbesucher blickend, bei seinem Besuch des 1. Sinfoniekonzertes in der Mitte der letzten Septemberwoche.
Auf dem Programm standen in der Stadthalle Chemnitz Werke von Manuel de Falla, Maurice Ravel und Gustav Mahler; wie immer in herausragender Qualität vorgetragen und das Publikum auf den Rängen zu Begeisterungsstürmen veranlassend. Dabei stach das Konzert für Klavier und Orchester in G-Dur von Maurice Ravel besonders hervor. Es war beredtes Beispiel dafür, dass Ravel in der Lage ist, Klangfarben zu modellieren, die von gängigen Stereotypen der klassischen Sinfonik abweichen, ohne jedoch Harmonie vermissen zu lassen. Herbert Schuch als Solist am Flügel wurde ob seines herausragenden Vortrags mit reichlich Sonderapplaus bedacht.
Nach der Pause dann folgte die Sinfonie Nr. 1 D-Dur von Gustav Mahler; ein nach Meinung des Rezensenten alle Ketten sprengendes sinfonisches Werk, das in der Lage ist, einen tief eintauchen zu lassen in alles, was Musik zu bieten in der Lage ist.
Mit einem herausragenden Miguel Angel Gómez Martinez am Pult hatte das Konzert auch einen Dirigenten gefunden, dem man die Lust am Dirigat mit jeder Bewegung und jeder Geste ansah. Wobei die Bemerkung „am Pult“ nicht ganz richtig ist, dirigierte er doch weitestgehend die voluminösen Partituren aus dem Kopf.
Das alles hat bereits jetzt Lust auf das 2. Sinfoniekonzert am 26. und 27. Oktober gemacht.
Stefan Tschök
Foto Nasser Hashemi