Hochverdient! Bundesverdienstorden für Sabrina Sadowska

Dabei war die gute Nachricht schon zu Beginn des Jahres auf dem Weg zu Sabrina Sadowska gewesen. Schon am 13. Januar hatte die Leiterin der Ordenskanzlei geschrieben:  “Viele Frauen in unserem Land leisten viel Gutes: Sie bieten uneigennützig neben hilfreichem Rat oft auch ganz praktische Tat, stellen ihre Popularität oder ihre Expertise in den Dienst der guten Sache oder leisten Herausragendes auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet.

Bundespräsident Joachim Gauck ist es wichtig, dieses für unsere Gemeinschaft erbrachte Engagement zu würdigen. Am Vortag des Internationalen Frauentages möchte er besonders engagierte Frauen für ihre Verdienste mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszeichnen.
Es ist mir eine Freude Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie zum Kreis dieser Persönlichkeiten zählen.” Doch der Brief hatte Sabrina Sadowska, unterwegs wie immer und den Schreibtisch übervoll, zunächst nicht erreicht. Aber wozu gibt’s ein Telefon…

Der Orden für Sabrina Sadowska ist hochverdient. Sie ist nicht nur die Johanna Dampf in allen Gassen des Chemnitzer Balletts und die Mutter der Kompanie. Sie führt ihre Tänzerinnen und Tänzer ins Stadtbad (“Die Moderne geht baden”) oder in Schulen. Sie hat auch das internationale Tanzfestival Tanz|Moderne|Tanz erfunden, das letztes Jahr weltweite Blicke nach Chemnitz zog und dieses Jahr in die zweite Runde geht. Und sie choreografiert auch bei den Kollegen vom Schauspielhaus (“Camino real”) oder bei ganz besonderen Auftritten des Ensembles wie am Samstag bei der Gala zum Opernball im Chemnitzer Opernhaus.

Als ob sie nicht schon genug zu tun hätte, liegt ihr aber noch ein anderes Anliegen besonders am Herzen. Die Profi-Tänzerinnen und -Tänzer sind mit Herz und Seele dabei, wenn sie mit 16 oder 17 Jahren ihren Berufsweg einschlagen, manche sogar noch früher. Aber kaum eine oder einer von ihnen dankt daran, dass irgendwann einmal die Knochen und Gelenke nicht mehr mitmachen. Und dann? 2010 hat Sabrina Sadowska mit Gleichgesinnten die “Stiftung Tanz – Trasition Zentrum Deutschland” gegründet, deren Vorstandsvorsitzende sie ist. Transition heißt Übergang. Übergang vom Tänzerleben auf der Bühne in ein ganz anderes Leben, das ohne Hilfe so oft in Hartz IV enden würde. Das darf nicht sein, findet Sabrina Sadowska. Und deswegen versteht sie die Stiftung “als Brücke, die man bauen muss, damit die Tänzer sicher auf die andere Seite kommen.” Und dafür kämpft sie.

Der Orden für Sabrina Sadowska ist mehr als verdient. Der Förderverein, dessen kooptiertes Vorstandsmitglied sie ist, freut sich mit ihr. Herzlichen Glückwunsch.

Wer Sabrina Sadowska und ihre Arbeit unterstützen möchte – hier das Konto der “Stiftung Tanz- Transition Zentrum Deutschland”: Iban: DE92100700000064978010. Bic: DEUTDEBBXXX.