ChemniCelli – bravissimi!

Thomas Bruder, Julia Flögel, Rolf Müller, Jakub Tylman und Stephan Lormes, diese Spielzeit Akademist der Robert-Schumann-Philharmonie (Akademisten-Matinee am 11. Dezember nicht vergessen!) ackerten sich quer durch den Melodien-Garten– von Oper (Carmen) bis Couplet (Der kleine grüne Kaktus), vom Jüdischen Gebet (Bruchs Kol Nidrei – das Solo spielte gleich der Akademist Stephan Lormes, „echt schön“, wie seine „gestandenen“ Kollegen anerkannten) bis zu Schuberts wunderbarem Streichquartettsatz „Der Tod und das Mädchen“.

Sie forderten „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ (Terry Gilkyson) und – hielten sich mitnichten daran. Denn dann ließen sie die Hummeln los: Rimski-Korsakoffs „Hummelflug“ ist ein virtuoses (und gefürchtetes) Stück Orchesterliteratur. Was Jakub Tylman da entfesselte – Wahnsinn.

Ute Kiehn-Dziuballa, die Kraftwerks-Chefin, erkannte sofort, dass sie die Musiker nach diesem geflügelten Parforce-Ritt nicht ohne Zugabe verabschieden durfte. Das hätten ihr „ihre“ Kaßberger verdammt übel genommen. Sie fragte das Publikum, um dann doch den Musikern die Wahl zu überlassen, welches Stück wiederholt werden sollte: der „Kaktus“, der Schubert?

Nö, sagten sich die Musiker. Wenn wir schon so gut drauf sind und einen Verrückten wie Jakub Tylman unter uns haben, dann machen wir noch einmal den „Hummelflug“.  Und Jakub Tylman jagte die Hummeln unter seinen Fingern noch einen Touch schneller über die Saiten – grandios, brillant, perfekt.

ChemniCelli, bravissimi! Eine Entdeckung! Euch wollen wir öfter hören…