Stehend erklatschten sich die Zuhörer im Flamenco-Rhythmus die Zugaben. Die Musiker waren glücklich – und froren erbärmlich. Sie hätten ihren Erfolg am liebsten mit Glühwein gefeiert. Doch den gibt’s nicht in Úbeda. Geografisches Überholen ohne einzuholen: Úbeda liegt zwar 2.500 km näher am Äquator als Chemnitz, aber auch 2.500 km näher am Südpol. Aus dem polig kalten Úbeda berichtet heute wieder der Hornist Thomas Maciej ins pfingstwarme Chemnitz:
Ovationen im Flamenco-Rhythmus
Der Sonnabend begann mit der lang erwarteten Übergabe der Instrumente. Der erste Versuch gestern Abend scheiterte an fehlender Park- und Auslademöglichkeit des LKW. Heute klappte alles reibungslos – dank unserer Orchesterwarte, die uns immer geduldig und hilfsbereit zur Seite stehen.
Danach verwandelte sich das halbe Hotel in ein Probenhaus .Aus allen Ecken trompetete und fiedelte es. Die armen Gäste, die vielleicht ausschlafen wollten… Nun gibt es keine Zweifel mehr: heute Abend findet in Úbeda ein Konzert statt!
Úbeda und das 10km entfernte Baeza stehen seit 2003 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Beide Städte spielten eine große Rolle als Wegbereiter der Renaissance in Spanien. Daher lohnte sich ein Gang in die Altstadt, um jede Menge spanische Renaissancearchitektur zu bestaunen.
Das heutige Konzert fand im Rahmen des „25. Festival Internacional de Música y Danza “ im Antiguo Hospital de Santiago statt. Die Kirche des im 16.Jahrhundert erbauten Hospitals wurde später zum Konzertsaal umgebaut.
Die Programmwahl Wagner-Liszt-Schumann-Trio kam bei den Andalusiern gut an und brachte ihr südliches Temperament zum Vorschein. Mit stehenden Ovationen und Klatschen im Flamenco-Rhythmus forderte das Publikum wiederum unsere Zugaben.
(Von Thomas Maciej)
Blick ins Webfotoalbum der Reise
Und hier geht’s zum Blog