Robert-Schumann-Philharmonie hilft dem „Weltecho“

Das „Weltecho” an der Chemnitzer Annaberger Straße ist beim Hochwasser abgesoffen. Das Herz der freien Szene (wer erinnert sich nicht an Mutter Voxxx…?) in Chemnitz blubbert im Augenblick nur. O-Ton der Weltecho-Macher: „Das Hochwasser hat uns übel mitgespielt. Danke an die vielen Helfer und Unterstützer beim Aufräumen – das war echte Solidarität!” Erdgeschoss mit Café und Galerie sind derzeit Baustelle, „weil komplett abgesoffen”. 40.000 € beträgt der Schaden, sagt Vereinschef Ingo Scheller. Kohle, die nicht da ist.

Am Mittwoch und Donnerstag der kommenden Woche spielt die Robert-Schumann-Philharmonie Bruckners „Achte”. Eine klassische Wuchtbrumme, 75 Minuten am Stück, mit Anklängen an Beethoven und Wagner. Ein „Mysterium”, wie Bruckner seine Sinfonie nannte. Für die Musiker und den Dirigenten geht’s dabei an die Grenzen. An reale, physische.

Und trotzdem: Frank Beermann wird in der Konzerteinführung nicht nur über Bruckner, sondern auch über das Weltecho sprechen und das Publikum um Spenden bitten. Die mit Krawatte für die ohne Krawatten. Weil Kultur keine Frage der Kleidung oder des Stils ist, der auch Style heißen kann.

Und: Im Anschluss an die Konzerteinführungen werden Orchestermitglieder (im Frack) gut sichtbar und erkennbar (wahrscheinlich mit kleinen Geigenkästen „bewaffnet”) im Foyer bereitstehen, um die Spenden einzusammeln. Um dann den Bruckner noch schöner zu spielen. Weil er nicht nur erfreut, sondern hilft. Denen in Jeans. Die auch Kultur machen. Keine mysteriöse. Sondern andere.

Es gibt in dem Konzert keine Pause. Sie, die Konzertbesucher, können nur in der kurzen Zeit vor Beginn des Konzertes spenden. Tun Sie’s. Chemnitz braucht Kultur in allen Facetten. Unplugged oder nicht.