Überglückliche Uta Bierbaum bekommt den Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik

Lutz Hübner

Wie wichtig solche Preise sind für junge Autoren, machte einer klar, der schon lange einen Verlag für seine Stücke hat, und der einer der meistgespielten aktuellen Dramatiker im deutschsprachigen Raum ist: Lutz Hübner. Der Schirmherr des diesjährigen Chemnitzer Theaterpreises hat Stücke geschrieben wie „Das Herz eines Boxers“ und „Frau Müller muss weg“. „Wir brauchen junge gute Dramatiker“, sagte er. Und Uta Bierbaum zählt er dazu.

Sie sei nicht von Anfang an von dem Stück überzeugt gewesen, bekannte offen Nina Mattenklotz, Jury-Mitglied und Regisseurin der Uraufführung.

Nina Mattenklotz

Doch was dann folgte, war weniger eine Laudatio als eine Hymne auf das Stück der jungen Autorin. Mit jedem weiteren Mal Lesen habe sich ihr die Zärtlichkeit der Sprache, aus der sich überwältigend starke Bilder erschlössen, ins Herz geschmuggelt. Sie sei sehr froh, dass sie mit den Jury-Kollegen (Harald Müller, Verlagsleiter von Theater der Zeit), Johannes Schulze (Vorsitzender des Theaterfördervereins der Theater Chemnitz) und Kathrin Brune dieses Stück ausgewählt habe. Es lasse sie nicht mehr los. (Da können wir gespannt sein auf die Uraufführung…)

Wie stark und trotzdem zärtlich Sprache und Sprachbilder sind, davon überzeugten die Chemnitzer Schauspieler Lysann Schläfke, Magda Decker, Marko Bullack und Jan Gerrit Brüggemann die Gäste der Preisverleihung mit der Lesung einiger Stellen aus dem Preisträgerstück.

Es waren nicht so viele Gäste, die zur Preisverleihung gekommen waren. Irgendwann werden es mal 1.800 sein, erträumte sich Christoph Dittrich, der Generalintendant, die geziemende Würdigung starker junger Autoren durch den Chemnitzer Theaterpreis. Carsten Knödler, der Schauspieldirektor, hatte, kaum war er (wieder) in Chemnitz, vor drei Jahren den Preis ins Leben gerufen. Mit wahrnehmbarem Stolz berichtete er bei der Begrüßung über den Erfolg der bisherigen Preisträgerstücke (Martin Bauchs „Die Erben des Galilei“ und Jan Peterhanwahrs „Zerstörte Seele“). Knödler wie Kathrin Brune dankten den Mitgliedern des Theaterfördervereins unter starkem Beifall für die nachhaltige Unterstützung des Preises.

Ein starkes Stück, diese „Zärtlichkeit der Hunde“, absolut preiswürdig, so der einhellige Tenor nach der ersten Bekanntschaft mit Teilen des Stücks durch die Lesung. Und Harald Müller setzte noch einen drauf: Das Stück sei sogar ein Preisgeld von 10.000 € wert…

Näheres zu Stück und Autorin finden Sie hier

Uraufführung von „Die Zärtlichkeit der Hunde“ am 22. April 2016, 20 Uhr, im „Ostflügel“