Eigentlich wollten sie nur „einstimmem und los“ (so das Motto des Abends). Aber wieder einmal glänzten ein paar Musiker in Alltagsklamotten mit funkelnden Tönen. Und das Publikum bekam strahlende Augen.
Tylman mit Andreas Winkler und Ruth Petrovitsch (Violinen) und Juliane Kunath (Bratsche) wollten zeigen, welche Brillies ihnen am besten gefallen, welche Stücke sie gern spielen, wenn sie mal zusammenkommen. Schon der Jenkins war ein Supergag, der erste Satz aus Schumanns op. 41,3 ließ stilles Glänzen der Romantik ahnen. Beethoven liegt den vier besonders am Herzen, gerade das erste Streichquartett, sonst oft gemieden, weil gegenüber den späten Glanznummern (op.130 und 133) zu schlicht.
Wie gerade Schlichtheit natürliche Schönheit enthüllen kann, und es keiner großen Klunker bedarf, zeigten die vier Musiker clever in der Schlussrunde. Zunächst der fulminante erste Satz aus Dvořáks „Amerikanischem Streichquartett“, ein funkelnder Reißer, und dann – als (dramaturgisch geschickt geplante Zugabe) der schlichte zweite Satz – einer der schönsten der Quartett-Literatur.
Seelennahrung verschenkte Hausherrin Ute Kiehn-Dziuballa den brillanten Musikern als Geschenk. Und die Zuhörer verließen mit glänzenden Augen das Haus in eine neue Arbeitswoche. Sie ist nicht mehr grau.