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auch wenn das Wetter nicht so war. Vor der Galerie „Roter Turm“ war Sabrina Sadowska zugange mit den Tänzern, die die glatten Wände hochtanzten (der Förderverein ist Mitveranstalter des internationalen Festivals „Tanz|Moderne|Tanz“), in der Jakobikirche spielten die Akademisten der Robert-Schumann-Philharmonie (der Förderverein finanziert die jungen Musiker in ihrem Chemnitzer Jahr), abends spielten Stella Goritzki und Christopher Schulzer in „Zorro“, der ersten Abendvorstellung des Sommertheaters im Küchwald. Mittags saßen die beiden noch im „Exil“ – als „Altvordere“. Die Studis dieser Spielzeit erzählten ihren „Nachkommen“, wie toll Chemnitz und das Theater der Stadt sind.

Die „Nachkommen“ sind die vier neuen Schauspielstudenten, die in der kommenden Spielzeit in Chemnitz Bühnenerfahrung holen (und wieder vom Förderverein finanziert werden, ohne den es das Studio nicht mehr gäbe). Sie kommen von den Hochschulen in Linz, Graz und Zürich. Aber alle vier sind Deutsche. Am Freitag kamen sie zum ersten Mal in Chemnitz zusammen. Bei Kaffee und Kuchen.

Johannes Bauer, Konstantin Rickert, Steffi Baur, Cathrine Dumont heißen die vier, von denen wir noch viel hören werden. (Auch hier…) Jetzt ging’s erstmal um die Bleibe, wo in der nächsten Spielzeit die müden Häupter gebettet werden können. Aber die vier sind auch schon heiß auf die Studio-Inszenierung „perplex“ von „Marius von Mayenburg“, die Kathrin Brune, die Mutter der Studio-Kompanie bereits angekündigt hat.

„Gute Wahl“, kommentierte Christopher Schulzer, der das Stück schon während des Studiums gespielt hat. Was er denn seinen Nachfolgern mitgeben wolle, fragte Johannes Schulze, der Vorsitzende des Fördervereins. „Offen sein“, riet der Jungstar, „ich habe hier wahnsinnig viel gelernt.“ Und Stella Goritzki ergänzte: „Es ist toll, so ganz frei zu sein vom Studium, überall mitmachen zu können, vom Ensemble gleich akzeptiert und aufgenommen zu werden.“ „Das wird auch in der kommenden Spielzeit so sein“, versicherte Schauspieldirektor Carsten Knödler. „Ihr Jungen seid für uns immer eine Bereicherung“, sagte er, „wir schauen auf Euch, wir freuen uns auf neue Ideen, auf andere Ansätze, neue Sichtweisen“. Na, wenn das nicht ein gemachtes Bett für die Neuen ist. Bis Sonntag bleiben sie da. In der zweiten Augusthälfte beginnt dann der Ernst des Chemnitzer (Bühnen-)Lebens.