Der Förderverein der Theater Chemnitz positioniert sich klar, dass die Entscheidung zum Schauspielhaus in Chemnitz nun zügig fallen muss
Der Vorstand des Fördervereins der Theater Chemnitz hat sich mit einem offenen Brief an den Oberbürgermeister unserer Stadt gewandt. Er bringt darin seine Sorge zum Ausdruck, dass es dringend nötig ist, nun zügig eine Lösung für die Sparte Sprechtheater unserer städtischen Theater inklusive einer geeigneten Spielstätte zu finden. Dieser Brief, der nachfolgend im Wortlaut zu lesen ist, liegt auch den Redaktionen der Medienvertreter unserer Region vor.
Entscheidung zur Zukunft des Schauspielhauses darf nicht mehr länger auf sich warten lassen Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schulze, der Vorstand des Fördervereins unserer städtischen Theater wendet sich im Namen seiner Mitglieder aber auch vieler kulturbegeisterter Chemnitzerinnen und Chemnitzer sowie Besucherinnen und Besuchern auch aus der Region in tiefer Sorge zur Zukunft unseres Schauspielhauses an Sie. Seit Monaten beobachten wir, dass über die unterschiedlichsten Varianten verhandelt wird, dass Gutachten eingeholt werden und Kostenschätzungen die Runde machen, dass unterschiedliche Szenarien durchgespielt und auf ihre Realisierbarkeit hin geprüft werden. Diese Aktivitäten unterstützen wir ausdrücklich.
Parallel dazu erleben wir aber auch – und die städtische Öffentlichkeit genau wie wir – dass die Notwendigkeit, eine Lösung zu finden, immer mehr Unterstützer findet. Unsere Sorge und die Sorge vieler weiterer schließt die Belegschaft, der es allein wegen ihrer Professionalität gelungen ist, auf einer Interimsspielstätte ein anspruchsvolles und hochwertiges Repertoire zu bieten, ausdrücklich mit ein. Beleg und Zeichen dafür, dass das neben uns als Förderverein viele so sehen, sind die friedliche Besetzung des Hauses am Park der Opfer des Faschismus unter dem Motto „C the Closed“ oder das Konzert von Kraftklub am Abend des 28. Mai 2025. In beiden Veranstaltungen stand das Haus am Park der Opfer des Faschismus im Fokus der Öffentlichkeit; auch und besonders unter dem Blickwinkel, dass die Stadt Chemnitz dringend eine Lösung dieses nun seit Jahren latent ungelösten Problems braucht. All diese Aktionen verstehen wir als Zeichen, dass es große Sorge darum gibt, dass eine tragfähige Lösung nach wie vor nicht in Sicht zu sein scheint.
Wir versichern Ihnen, dass uns völlig klar ist, dass sowohl aus haushaltspolitischer Sicht aber auch resultierend aus der Komplexität der abzuwägenden Varianten und Möglichkeiten, jedem einleuchtet, dass solch eine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen werden soll und kann. Im Gegenzug aber ist jede weitere verfließende Woche, ohne dieser Entscheidung wirklich belastbar näher zu kommen, nach unserem Dafürhalten Zeit, die sich am Ende wegen weiterer substantieller Verschlechterung der gegenwärtigen Situation am Schauspielhaus oder auch weiterer anstehender Investitionen im Kulturbereich nur potenzierend negativ auf eine tatsächlich tragfähige Lösung auswirken wird. Da uns klar ist, dass auch nach Vorliegen einer möglichen Lösung noch weitere Zeit ins Land gehen wird, bis alle involvierten Gremien solch einer Variante zugestimmt haben, ist bereits heute zu erkennen, dass selbst unter günstigsten Umständen noch viel Zeit vergehen wird, bis die Zukunft der Sparte Sprechtheater endgültig auch von der Spielstätte her gesichert ist.
Aus den genannten Gründen möchten wir Sie ausdrücklich bitten, die zuständigen Stellen Ihres Hauses mit allem Nachdruck aufzufordern, nunmehr schnell eine verhandlungsfähige Lösung auf den Tisch zu legen. Dies, so ist unsere feste Überzeugung, sind wir sowohl unserem Theater als auch seiner Belegschaft aber auch vielen Tausenden Besuchern, die sich an gelungenen Vorstellungen erfreuen und damit den guten Ruf des Hauses in die Stadt und darüber hinaus in die Region tragen, gemeinsam schuldig.
Natürlich stehen wir Ihnen jederzeit gern auch für eine persönliche Abstimmung zu den aufgeführten Argumenten zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
Freundliche Grüße
Der Vorstand
Foto: Schauspielhaus Chemnitz © Dieter Wuschanski