Das Picknick-Konzert, ursprünglich von einer Handvoll engagierter Musiker der Philharmonie und Kunstfreunden ins Leben gerufen, hat sich zu einem der schönsten und fröhlichsten Freiluft-Feste entwickelt. Mittlerweile begrüßt der Generalintendant die Gäste, Kantor Siegfried Petri schlägt selbst seine Lieblingsorgel (die farbigste in ganz Deutschland), im Schlossberg-Mus
eum brummt’s, das Miramar lebt, Hunderte von Chemnitzern liegen auf mitgebrachten Decken, genießen Muttis liebevoll bereiteten Picknick-Korbinhalt, trinken Kürbissecco (vorher noch nie gehört…), machen sich schlau am Theaterstand über die kommende Spielzeit. Marketing-Chef Köppe kommt keine Sekunde zur Ruhe, und die Musiker wandeln, Kind an der Hand, Flöte, Geige oder Trommel-Schlegel in der anderen durch die Schlossparadies-Landschaft, quatschen mit dem, erläutern dem anderen, warum nicht alle Flöten gleich aussehen und hörnern Volkslieder aus der Rasenbühne „unter den Linden“. Und während Otto, der Grottenholmdrachen, die kleinen und erwachsenen Kinder wie weiland der Rattenfänger von Hameln dutzendweise hinter sich herzieht in den (gruselig!) Abteikeller, fiedeln oben die Bogenartisten „saitenweise“, hauen die Trommelfellner, dass es einem wohlig durchs Zwerchfell wabert, zupft die Harfenistin „himmlische Klänge“ vom Firmament.
Einfach schön. Fröhliche Menschen in einer farbigen Stadt. Was Theater nicht alles fertig bringt! So kann’s weiter gehen. Das November-Grau kommt früh genug.