Nur in Chemnitz – nirgendwo sonst

Das Opernfrühstück am Sonntag, 15. April, begeisterte die Zuhörer, die froh waren, über die mittlerweile 20 Plätze mehr, die als erster Schritt für die zunehmende Sehnsucht des Publikums für einführende Opern-Matineen geschaffen worden waren. Johannes Schulze, der Vorsitzende des Theaterförderördervereins, der vor vielen Jahren die Matineen initiiert hat, freute sich, dass das Rangfoyer so  gut besetzt war – zur Vorstellung einer Oper, die nur wenig gespielt wird. Die Chemnitzer Aufführung ist die einzige in Deutschland, die gegenwärtig läuft, wie Dramaturgin Carla Neppl herausgefunden hat, die wieder in ihrer unnachahmlich pseudo-zurückhaltenden Art die Gäste dazu brachte, ganz persönlicher Eindrücke preiszugeben. Oder sie zu nur anzudeuten vor einem schmunzelnden Publikum. Was wohl Julia Bauer, die Star-Solistin der Chemnitzer Aufführung (die kreischende schweigsame) und Pauline Strauss, des Komponisten derb-bajuwarische Gattin („von elf bis eins kannst du komponieren, aber dann kommst du zum Essen“) gemeinsam haben? Oder Frank Beermann und Richard Strauss? Sieben Solisten boten Bestes aus der Partitur, Beermann dirigierte aus dem Hintergrund – familiäre Atmosphäre auf allerhöchstem Niveau. Die Mitglieder des Fördervereins und die anderen Gäste waren begeistert über dieses Opernfrühstück – das so unendlich viel Lust machte auf das dreistündige Dinner der Premiere am übernächsten Samstag im Opernhaus.