Haben Sie Fragen? Fragen Sie!

“NOCH FRAGEN?”, will René Schmidt wissen, “wir haben sie und laden Sie gern ein,  mit uns weiter zu denken. In unserer  Denkfabrik „Medien, Lügenpresse, Filterblasen“ soll es weniger darum gehen, die Ereignisse noch einmal en détail Revue passieren zu lassen, als vielmehr zu versuchen, die zu Grunde liegenden Dynamiken, Motivationen und Strategien der verschiedenen Akteure auch in medialer Hinsicht in den Blick zu nehmen und von dort aus genereller über Möglichkeiten wie Unmöglichkeiten der Kommunikation und Teilhabe an demokratischen Prozessen in der derzeitig polarisierenden Situation der Bundesrepublik nachzudenken. Dazu haben wir den Wissenschaftler Daniel Corlett/ TU Chemnitz eingeladen, der aus kommunikationswissenschaftlicher wie sozialpsychologischer Perspektive das Thema erschließt. Anschließend werden Ihre Fragen gestellt*. Und schließlich präsentieren wir in Kooperation mit der Chemnitzer Filmwerkstatt den beeindruckenden Dokumentarfilm „Aggregat“ von Marie Wilke, der in Zeiten von Pegida und der Flüchtlingskrise die brüchige demokratische Befindlichkeit Deutschlands beobachtet.”

* Es geht um ihre Fragen! Bitte schicken Sie uns Ihre ganz persönlichen Fragen zum Thema bis 7. Februar 2019 via Brief, E-Mail, Instagram oder Facebook an
Städtische Theater Chemnitz gGmbH, z. Hd. René Schmidt, PF 756, 09007 Chemnitz, E-Mail: schmidt@theater-chemnitz.de

 „Aggregat“, der Dokumentarfilm von 2018 (Spiellänge: 94 Minuten) wird nach der Pause, ca. 16.30 Uhr gezeigt.
Inhalt: Ausgangspunkt des mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilmes „Aggregat“ ist das demokratische System der Bundesrepublik. Dieses System erscheint fragil, das Land gespalten. Auf jeder Seite ringt man mit je eigenen Positionen und Möglichkeiten des Umgangs miteinander.

„Aggregat“ wurde 2016/2017 gedreht, lief erstmals bei der 68. Berlinale im Forum und kam im November 2018 in die Kinos. Regisseurin Marie Wilke nähert sich einzelnen Orten und Situationen und zeigt, wo und wie mit unterschiedlichsten Mitteln Politik verhandelt und transparent gemacht wird. Dabei zerlegt sie das große Feld demokratischer Teilhabe und Öffentlichkeit in zahlreiche kleine Begegnungen und filmische Beobachtungen und verweist zugleich auf den Kontext ihrer Entstehungsprozesse. Ihr gelingt ein vielschichtiges Panorama, das unaufgeregt und sachlich Einblicke in die Parlamentsarbeit, Workshops und Dialogformate für und mit Bürger*innen sammelt, ein Infomobil auf dem Dresdner Altmarkt ebenso wie die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit, eine Demo in Dresden oder die tägliche Arbeit in Zeitungs- und Fernsehredaktionen zeigt. Die Momentaufnahmen stehen dabei exemplarisch für die tagtägliche Auseinandersetzung miteinander innerhalb des demokratischen Gefüges und porträtieren zugleich die mal mehr, mal weniger erfolgreichen Versuche, mit Wut, Politikverdrossenheit und Distanz auf der einen wie auch mit verstärktem politischem Engagement und Ratlosigkeit auf der anderen Seite umzugehen und die teils erdrückende Sprachlosigkeit zu überwinden. – Wie kann man gegenseitig wieder ins Gespräch kommen? Welche Sprache findet man, um Politik und Demokratie wieder greifbar und erlebbar zu machen – und welche Rolle spielen die Medien in diesem Gefüge zwischen gefühlten Wahrheiten und Fakten?