Nicht mit einer Inès-Arie aus Meyerbeers Chemnitzer Produktion von „Vasco de Gama“, mit der die „märchenhafte Ausnahmeerscheinung“ (FAZ) viel Lorbeeren geerntet hatte (wir berichteten), holte sie den in harter Konkurrenz ersungenen Preis, sondern mit Arien von Mozart (Entführung, Zauberflöte) und Verdi (Falstaff, Rigoletto).
Das Chemnitzer Publikum liebt Guibee Yang, die seit 2010 Ensemblemitglied ist. Es erinnert sich an viele wunderbare Auftritte von „Alcina“ über „Benzin“ bis zur Zauberflöte. Aber auch an jenen herrlichen Auftritt open air in Orffs „Carmina burana“ vor dem Chemnitzer Rathaus, als ihr heller Sopran über dem Orchester und dem gebannten, vieltausendköpfigen Publikum funkelte. Und das Publikum ist gespannt und freut sich auf ihre Auftritte in der neuen Spielzeit, in der sie ein Mammutprogramm zu bewältigen hat, das von Ligetis „Le grand macabre“ über Verdis „Don Carlos“ bis Humperdincks „Hänsel und Gretel“ eine musikalische Riesenspanne umfasst.
Der weltweit ausgeschriebene International Rotary Opera Contest für junge Sängerinnen und Sänger fand dieses Jahr anlässich der RI Convention in Lissabon statt. Bei dieser Versammlung, jedes Jahr irgendwo anders auf dem Erdball, treffen sich die Rotarier aus aller Welt. Rotary ist die älteste Service-Organisation auf der Welt – mit etwa 1,2 Millionen Mitgliedern in mehr als 33.000 Clubs in 166 Staaten. Drei von den 1.025 Clubs in Deutschland gibt es in Chemnitz (der älteste, der RC Chemnitz, wurde schon 1929 gegründet) – zu den Chemnitzer Rotariern zählen etwa die theaterverbundenen Hartwig Albiro, der ehemalige Schauspielchef, Christoph Dittrich, der neue Generalintendant, Ulrike Kölgen, lange Jahre Dramaturgin des Figurentheaters, Karl-Hans Möller, der frühere Chefdramaturg, Michael Schlagenhaufer vom Vorstand des Theaterfördervereins und Johannes Schulze, der Vorsitzende, und der Hornist Franz Streuber von der Robert-Schumann-Philharmonie. Sie alle freuen sich mit ihren rotarischen Freunden und vielen Chemnitzern über den Erfolg von Guibee Yang beim Rotary Opera Contest im fernen Lissabon.
Deren Erfolg ist desto höher zu bewerten, als Guibee Yang im Finale im „Teatro Nacional de São Carlos“ beste Solistin wurde. An der koreanischen Chemnitzerin vorbei ins Rampenlicht schob sich nur der spanische Tenor Carlos Cardoso. Die Tenöre eben…