Endlich. Es geht wieder los. Start geglückt

Christoph Dittrich selbst moderierte gekonnt („hat super gepasst“, vermerkte Ernst von Heyking vom Hauptsponsor BMW) und schlug die Bögen zum Programm auch dort, wo ein Platzhalter herhalten musste, weil die Proben noch nicht begonnen haben. Da auch Petrus ein Einsehen hatte und nur ein paar Ausläufertropfen der nachmittäglichen Gewitterfront fast unbemerkt auf die riesige Zuhörerschar tröppelten, hatten sie wirklich alle ihren Spaß: OB Barbara Ludwig, die inmitten der Chemnitzer sichtlich Freude an dem Spektakel hatte, die Musiker und die Theaterleute, die mit großem Aufwand ein perfektes Ambiente für einen schönen Abend geschaffen hatten.

Die Klasse des Orchesters verband, was nur scheinbar nicht zusammenpasst: Verdi und Bert Kaempfert, Korngold und James Bond, Lehar und Chatschaturjan, die Girls von „Flashdance“ und „die lustigen Weiber von Windsor“. Derer zwei sind neue Ensemblemitglieder: Franziska Krötneheert und Cordelia Katharina Weil deuteten in Nicolais Duett an, dass sie nicht nur singen, sondern auch amüsant spielen können… Wir freuen uns auf sie. Adam Kim als Gast durfte nicht nur als Nélusko nochmal auf die Bühne, um auf die eben erschienene CD-Box mit der Chemnitzer „Vasco de Gama“-Hörappetit zu machen, sondern auch als böser Jago Spannung machen auf den „Otello“, der in der neuen Spielzeit auf dem Programm steht. Klaus Kuttler schmeichelte sich mit Korngold in die Ohren der Zuhörer (vor 93 Jahren hat die Partie in Chemnitz der junge Richard Tauber gesungen) – jetzt kommt „Die tote Stadt“ wieder nach Chemnitz.

Korngold, der emigrieren musste, wurde in den USA ein gefragter Filmkomponist – Filmmusik kann vom Besten sein… Das wird sich auch im Februar-Sinfoniekonzert herausstellen, wenn Korngold-Melodien, 007-Ohrwürmer und John Williams‘ „Star Wars“-Kracher von Christoph Dittrich angekündigt werden, der offenbar am Moderieren Spaß gefunden hat.

Ein Feuerwerk wie gestern Abend wird es dann aber wohl zur „Star Wars“ nicht geben – geht schlecht in der Stadthalle. Dort aber werden wir auch „A foreign Field“ hören, worauf Frank Beermann hinwies, die Auftragskomposition an Torsten Rasch, die in England bereits aufgeführt wurde und dann die Erstaufführung am 5. März in Chemnitz erfahren wird – mit riesigem Choraufgebot aus Oper und Kirchenchören. Opern- und Kinderchor waren gestern schon dabei, etwa als (Orff, „Der Mond“) Chorchef Simon Zimmermann seine Chöre und das Orchester dirigieren durfte (hat er gut gemacht). Klar, dass sich auch Felix Bender und Tom Bitterlich die Butte nicht vom Brot nehmen ließen, als sie zum Taktstock griffen. Bitterlich und die Jungs und Girls von „Flashdance“ – nach dem Vorgeschmack von gestern können wir auf die erste Premiere der Spielzeit freuen.

Noch ein weiteres Musical steht auf dem Programm – doch den dort ausgedruckten Dirigenten werden wir nicht mehr hören. Heinz Meißner, mehr als dreißig Jahre lang verdienstvoller Dirigent am Theater, ist kürzlich gestorben. Schöner Zug von Frank Beermann, dass er zu Meißner Gedenken ein Stück aus dessen letzter Produktion („My Fair Lady“) kurzerhand ins Programm hob.

Ballettchef Reiner Feistel, kam hereingerauscht auf einer BMW (nur als Sozius, versteht sich) und erinnerte bei der Vorstellung der Balletthiglights nicht nur an das anstehende Udo-Lindenberg-Abenteuer (machte sogar ein bisschen Hoffnung, dass die Fans Udo möglichreise in Chemnitz erleben können), sondern auch an die „Schneekönigin“, für die der Theaterförderverein eine „königliche“ Ausstattung finanzieren will. Spenden sind noch willkommen und gefragt…!

Gelungene Ouvertüre, dieses Eröffnungskonzert gestern. Heute folgt gleich noch ein Vorspiel zum ersten Akt mit dem Picknickkonzert bei der Schlosskirche. Fängt bald an: beeilen!

Ein Video zum Feuerwerk mit der “Star Wars”-Musik hat Ingrid Poike, Mitglied im Theaterförderverein, ins Netz gestellt