„Das war mutig, Herr GMD!“

Rätsel: So richtig gelöst ist unser Rätsel mit den mysteriösen Ansagen von heute Nacht noch nicht. Philipp Löschau, Benedikt Euler, Benjamin Fuhrmann würden zwar auch gern „das Geheimnis des späten Konzertbeginns lösen“, aber sie sind rücksichtsvoll: „die einzige spanischstämmige Musikerin hält gerade ihren wohlverdienten Schlaf nach anstrengendem Konzert. Wir bleiben dran!“ Raimund Kunze hatte zwar von der Bratscherin die Übersetzung der ersten Ansage gehört, kam damit aber so recht nicht klar: “Das Konzert hat nun begonnen”. Wie bitte?  Da war das Orchester noch gar nicht auf der Bühne…

Mut 1: Einer war doch im Meer. Brrrh. Sebastian Mickelthwate. „Die Stadt kennen wir bereits vom letzten Mal. Nur vereinzelte Leute sonnen sich im Sand, die Sonne ist mäßig warm, ein luftiger Wind weht. Jetzt könnte Urlaub sein! Ein (für mich mutiger!) Sprung in die noch recht frischen Fluten des Mittelmeeres kühlen mich ab. Uff, heutiges Ziel erreicht!“

Mut 2:  Anspielprobe am Abend. „Vor der Pause Beethoven Klavierkonzert mit gewohnter mittellanger Zugabe, danach ohne Anspielprobe Bruckner 4. Das war mutig, Herr GMD!“ (SM)

Früh übt sich:  Kein Wunder, dass der Bruckner auch so geklappt hat. „Trotz kurzer Nächte und mediterraner Genüsse hört man schon früh morgens die Blechbläser in den Hotelzimmern Einspielübungen zelebrieren, was sich gerade im Bruckner in einer ausgezeichneten Form bemerkbar macht.“ (L/E/F)

Kurze Nächte: „Solo-Oboist Volker Braun entdeckt eine zu seinem Hotelzimmer zugehörige Dachterrasse und lädt die Kollegen zum gemütlichen Tagesausklang ein.“ Prost! „Eine namentlich hier nicht erwähnte Kollegin verschläft und erwischt im allerletzten Moment den Bus. Fürsorgliche Kolleginnen denken mit und bringen ein Lunchpaket vom ausgezeichneten Frühstücksbuffet mit.“ (L/E/F) Wenn die so zuschlagen… „Meine persönliche Frühstücksplanung sollte ich doch nochmal überdenken: bereits nach 9 Uhr schon wieder nur noch Reste vorgefunden. Ich hätte nicht gedacht, daß die Kollegen solche Frühaufsteher sind!“ (SM)

Diät: Die Musiker müssen sich (außer dem Frühstück) selbst versorgen. Das verlangt mitunter logistische Meisterleistungen, will sagen: „1. die Suche nach einer Bar oder einem Lebensmittelladen darf nicht zu lange dauern, man ist ja schließlich zu Fuß unterwegs, 2. Das zu suchende Ziel sollte daher nicht zu weit weg liegen, 3. Es sollten nicht allzu viel andere Kollegen bereits vor mir dort sein, das könnte die Wartezeit unnötig verlängern. ‚Antizyklisch handeln‘ heißt hier die Zauberformel. 4. Das Preis-Leistungsverhältnis sollte, gemessen am ‚ober-leckeren‘ baskischen Essen, trotzdem nicht zu negativ ausfallen.“ Schließlich siegt der brummende Magen.  „Kurz vor der Anspielprobe entscheide ich mich doch zum Besuch einer Bar. Drei Tapas plus ein Glas Wasser für 3 €, das ist prima!“ (SM).

Na denn, letztlich alles paletti. Viel Erfolg heute Abend!