Jeffrey Goldberg, am Freitag noch in ganz anderem Genre unterwegs („Lola Blau“-Premiere in der Oper) ist ein Tausendsassa. Er liebt – neben seinem Job als Repetitor – die freie Improvisation, aber er kann sich auch gewaltig zusammenreißen und Beethoven nach allen Noten spielen. Das c-Moll-Klaviertrio (op.1,3) ist ein verteufelt vertracktes Werk für den Pianisten – Goldberg lässt die Läufe perlen und zaubert sich selbst beim Gelingen ein Lächeln auf die Lippen. Bestens unterstützt übrigens von Ovidiu Simbotin (Geige), Jakub Tylman (Cello) und – ja, das sei auch nicht verschwiegen – Konzertmeister Hartmut Schill als Notenumdreher…
Tomasz Sierant (Flöte), Annekatrin Foulquier (Geige) und Albrecht Kunath (Bratsche) fanden in dieser seltenen Besetzung zusammen zu der wunderschönen, nicht so oft öffentlich zu hörenden Serenade op. 25. Dabei kennen fast alle Hobby-Geiger und -Bratscher dieses 6-sätzige Stück genau. Immer wenn der Cellist den Quartett-Hausmusikabend verschläft oder zu spät kommt – was bleibt den drei anderen übrig? Beethoven. Gut. Nur nicht so schön wie am Sonntag.
Beethovens Septett Es-Dur op.20 ist eines der schönsten je geschriebenen Kammermusikwerke. Ein begeistertes Publikum erlebte ein vielfarbiges Werk, nicht nur, was die Besetzung angeht (Streichquartett – Albrecht Kunath – Bratsche, Jakub Tylman – Cello, mit Kontrabass – Dae Kyu Park, Klarinette – Ralf Pettke, Fagott – Steffen Albert, Horn – Benedikt Euler). Und einen Hartmut Schill, der nicht nur in der Kadenz glänzte, sondern auch in der wilden Jagd zum krönenden Schluss.