Begeisterte Kinder im und für das Theater – die 24. Chemnitzer Schultheaterwoche
Wenn etwas – mit coronabedingten Pausen – in diesem Jahr in seine 24. Auflage startet, spricht das dafür, dass die Sache so gut ist, dass eine jährliche Wiederholung einen Mehrwert für alle Beteiligten darstellt. Im Falle der 24. Auflage der Chemnitzer Schultheaterwoche, die am 16. Mai in der Interimsspielstätte der Theater Chemnitz im großen Saal im Spinnbau gestartet wurde, kann der Rezensent dieses Urteil uneingeschränkt abgeben.
In diesem Jahr beteiligen sich rund zehn Schulen und Einrichtungen aus Chemnitz und darüber hinaus mit insgesamt elf Stücken. In Summe werden an den drei Tagen mehr als 200 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 12 ihr Können auf den Brettern, die die Welt bedeuten, unter Beweis stellen.
Eine fulminante Premiere gab es mit dem Stück „Die Regenbogenvögel“, aufgeführt von Viertklässlern der BIP-Kreativitätsgrundschule Chemnitz. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Frage, wie wohl die Farben auf unsere Welt gekommen sein könnten. Keine Geringeren als die Sonne persönlich und ein schimmernder Regenbogen – das sei ohne zu spoilern verraten – sind daran beteiligt. Und die Frage wird im Verlauf des 45-minütigen Stückes mit Phantasie, Lust am Fabulieren und Spielfreude beantwortet.
Besonders bemerkenswert an der Inszenierung war die Tatsache, dass das Stück nicht allein aus der szenischen Umsetzung von Sprechtext bestand, sondern auch Anleihen bei der Musik, dem Tanz, der Gymnastik, ja sogar der Magie und beim Breakdance nahm.
Lachende und mit bunten Tüchern winkende Kinder brachten am Ende genau das zum Ausdruck, wofür Gefahr besteht, dass es in düsteren Zeiten zu kurz kommt: der Freude an den vielfältigen Farben des Lebens. Der Theaterförderverein, der die Schultheaterwochen seit langem unterstützt, wird dies mit Sicherheit auch in Zukunft tun, denn was gibt es Schöneres, als junge Menschen schon frühzeitig für die Bühne zu begeistern.
Text: Stefan Tschök / Foto: Kati Hilmer / (v.l.n.r.) Jessamyn Zänker, Marie Mücke, Dr. Christoph Dittrich, Dr. Jörg Oettler