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Stolzer Name für die Orchesterakademie

Seit gestern heißt sie Rudolf-Kempe-Akademie –

Cordula Kempe, die Witwe des international renommierten Dirigenten, war begeistert. Dreimal sei sie jetzt in Chemnitz gewesen. Dreimal habe sie die Robert-Schumann-Philharmonie gehört. Wörtlich: „Da müssen sich die Konkurrenten in München, Dresden und London schon vorsehen“, sagte die Dame, die eigens aus London angereist war. Der Grund: Die Orchesterakademie der Robert-Schumann-Philharmonie trägt jetzt den Namen ihres verstorbenen Gatten. Generalintendant Christoph Dittrich überreichte die Urkunden gestern Abend im Rahmen eines Kammerkonzerts an Cordula Kempe und den Mentor der Akademisten, Hartmut Schill.

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Himbeertoni

Premiere im Rückblick: „Der dressierte Mann“ – gelungener Komödienspaß am Samstag im Chemnitzer Schauspielhaus –

Nein, den Schluss verraten wir nicht. Dann wäre den Besuchern der kommenden Aufführungen die Spannung genommen. Das werden viele sein. Die Aufführungen sind nahezu ausverkauft. Das Publikum wird sich schlapp lachen, soviel können wir schon verraten, so wie die Besucher der Premiere am Samstagabend im vollen Chemnitzer Schauspielhaus, darunter OB Barbara Ludwig. Sofort rhythmischer Beifall am Schluss vom ganzen Haus. Gibt’s nicht jeden Tag. Genauso wenig wie Spaß auf der ganzen Linie. Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Vor allem nicht, wenn sich die Geschlechter in die Quere kommen. Und Weiber*) zu Hyänen werden, und der Mann sich zum „Himbeertoni“ schlappt wie dereinst Götz George für den Schimanski (2001). Hat er selbst gesagt.

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Heimat

Spielzeit im Kraftwerk am Montag: Musik aus tschechischem Herzen–

Beeindruckend, was Jakub Tylman immer wieder auf die Beine stellt. Der Solocellist der Robert-Schumann-Philharmonie und Initiator der Spielzeiten im Chemnitzer „Kraftwerk“ bringt an den Montagen, die inzwischen schon eine Art Kultstatus haben, nicht einfach nur ein paar Musiker zusammen, die irgendwelche tollen Stücke spielen. Jedes Mal steckt eine Idee dahinter. Gestern, Montag, war es die Heimat, seine, seiner Mitspieler und der Komponisten, die er den Menschen am Fuß des Chemnitzer Kaßbergs beim „Besuch aus Prag“ vorstellen wollte. Quasi als Gesamtpaket. Die Sachsen im vollbesetzten Kraftwerk-Saal spürten die ferne Nähe und waren begeistert. „Was für ein schöner Auftakt in die Woche und in das eben begonnene neue Jahr!“, schwärmte die dankbare Hausherrin Ute Kiehn-Dziuballa.

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Bleibt wohl weltweit ein Solitär

Rarität für die CD-Sammlung: Rezniceks in Chemnitz uraufgeführte Oper „Benzin“ jetzt auf dem Markt–

Die Verantwortlichen beim Label cpo haben lange gewartet, ehe sie die Produktion von Emil Nikolaus von Rezniceks Oper „Benzin“ in einer 2er CD-Box auf den Markt brachten. Aber Warten gehört offenbar zu dieser verrückt heiteren Oper: 1929 komponiert, 2010 in der Chemnitzer Oper uraufgeführt, jetzt also, wiederum knapp acht Jahre später, auf CD veröffentlicht.

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Der junge Wilde und die Leidenschaft eines Erfahrenen

5. Sinfoniekonzert (Donnerstag) im Rückblick: Warum dieser Abend trotz der Absage von Christian Zacharias im Gedächtnis haften bleiben wird —

Ausnahmen müssen sein. Eigentlich soll sich der Kritiker damit beschäftigen, was er hört, und wie das, was geboten wird, beim Publikum ankommt. Aber dieser Abend verdient einen Blick hinter die Kulissen. Weil er zeigte, was für ein fantastisches Orchester die Robert-Schumann-Philharmonie ist. Und wie perfekt sie mit Extremsituationen fertig wird. Und wie aus der Not eine Tugend werden kann, die das Publikum in der gut besetzten Chemnitzer Stadthalle am Ende stehend mit Jubel feierte.

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Schönes Jubiläumsgeschenk

Der Theaterförderverein besteht in dieser Spielzeit 25 Jahre – Die von ihm mitgegründete und finanzierte Orchesterakademie erhält jetzt den Ehrennamen „Rudolf-Kempe-Akademie“–

Der Theaterförderverein Chemnitz wurde mit der Wiedereröffnung des Opernhauses gegründet. In der Spielzeit 2004/05 kamen der damaligen Vorsitzende des Theaterfördervereins Dr. Karl Gerhard Schmidt und Konzertmeister Hartmut Schill auf die Idee, eine Orchesterakademie der Robert-Schumann-Philharmonie zu gründen. Jetzt, zum 25. Jubiläum des Vereins, erhält die Akademie einen Ehrennamen: Sie wird nach Rudolf Kempe, einem der ganz großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts benannt. Kempe hatte maßgeblich das Musikgeschehen in Chemnitz nach dem Krieg wiederbelebt. Der Festakt findet während eines Kammerkonzerts im Opernhaus am 28. Januar statt.

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