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Trio creativo

Spielzeit im Kraftwerk (gestern, Montag): Mit Noten fabelhaft, ohne noch fröhlicher —

Das „Erzherzogtrio“ wurde im Saal einer Wiener Wirtschaft uraufgeführt. Beethoven saß am Klavier. Fast schon ganz taub. Die Fortestellen haute er rein, dass die Wände wackelten, die Piani waren kaum zu hören. So hat es der Komponist Louis Spohr erzählt. Auch Theatertausendsassa Jeffrey Goldberg kann reinhauen. Aber im Zusammenspiel mit den Freunden von der Robert-Schumann-Philharmonie, Ovidiu Simbotin und Jakub Tylman huschte er auch wunderbar lyrisch über die Tasten ganz oben. Das Publikum war ganz begeistert von den drei Musikern, Hausherrin Ute Kiehn-Dziuballa vom Publikum, das – „was für ein garstiges Wetter“ – am Montag zur traditionellen Spielzeit den Saal des Kraftwerks bis auf fast den letzten Platz gefüllt hatte.

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Auf den Leib geschneidert, in die Finger komponiert

3. Sinfoniekonzert (Mittwoch) im Rückblick: Glänzend aufgelegte Robert-Schumann-Philharmonie unter Felix Bender spielt Bartók, als ob der sein Konzert für Orchester für die Chemnitzer geschrieben hätte —

Normalerweise zieren die Programmhefte der Robert-Schumann-Philharmonie bei Sinfoniekonzerten den oder die Solisten. Diesmal prangte Felix Bender auf dem Titel. Zu Recht. Nicht weil er am selben Tag in der „Opernwelt“ für die Wahl zum Dirigenten des Jahres nominiert wurde („Wow, was für eine tolle und unglaubliche Überraschung! … Ich bin begeistert und sprachlos“, kommentierte er auf Facebook). Der 1. Kapellmeister der Robert-Schumann-Philharmonie und stellvertretende GMD brillierte an diesem Abend mit „seinem“ Orchester, an dessen Pult er von der neuen Spielzeit an nur als Gast stehen wird.

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Geigen aus Korea, Bratsche und Cello aus Sachsen

Hartmut Schill stellt die deiesjährigen Akademisten vor: 3. Dezember 2017, 10.30 Uhr, Opernhaus Foyer – Eintritt frei! —

Die beiden Geigerinnen kommen aus Südkorea, die Bratscherin aus Annaberg-Buchholz, der Cellist aus Leipzig. Am 3. Dezember 2017, 10.30 Uhr, stellen sich die neuen Akademisten der Robert-Schumann-Philharmonie in einem Matineekonzert im Foyer der Oper vor. Ihre musikalische Visitenkarte geben die Akademisten mit dem 2. und 3. Satz aus einem der schönsten Streichquartette ab, die es überhaupt gibt, dem Quartett d-Moll Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert. Darüber hinaus sorgt Konzertmeister Hartmut Schill mit seinen charmanten Interviewfragen dafür, dass die jungen Musiker noch das eine oder andere Detail zu ihrem Werdegang erzählen.

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Spitze im Dschungel

Premiere im Rückblick: Begeisterter Beifall für Ashley Lobos Ballett „Das Dschungelbuch“ gestern, Samstag, im Chemnitzer Opernhaus —

Was für ein prächtiger Einstand für Sabrina Sadowska, seit dieser Spielzeit Ballettchefin in Chemnitz! Für die erste Premiere unter ihrer alleinigen Leitung hatte sie den Inder Ashley Lobo mit Choreografie und Inszenierung von „Das Dschungelbuch“ nach Rudyard Kipling gewonnen. Und einen Glücksgriff getan. Lobo und das Ballett Chemnitz wurden von den ganz Jungen und den Älteren bei der Premiere am Samstagabend im nicht voll besetzten Opernhaus begeistert gefeiert. Hauschoreograf Reiner Feistel, der im Publikum saß, wird neidlos anerkannt haben: Diese getanzte Geschichte des kleinen Mowgli ließ niemanden ungerührt.

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Neu: Probe für “Ein Maskenball” (Verdi)

Montag, 27. November 2017, 19 Uhr, Opernhaus Wie gewohnt wird es 18.30 Uhr eine kleine Einführung im Rangfoyer geben. Anschließend haben Sie die Gelegenheit, eine Bühnenorchesterprobe bis zur Pause zu erleben. Das Ende der Veranstaltung wird daher gegen 20.30 Uhr sein. Die Dramaturgin Susanne Holfter wird nach der Einführung auch mit Ihnen in der Probe … weiterlesen →

Wiedersehen macht Freude

Der ehemalige Akademist Alexander Lesch als Solist des Familienkonzerts am Sonntag im Opernhaus —

Er hat uns viel Freude gemacht. Alexander Lesch, der Hahn im Korb der AkademistInnen 2015/2016, hat eine große Karriere vor sich. Jetzt kommt er als Solist für einen Gastauftritt nach Chemnitz zurück und sitzt nicht mehr zwischen seinen Kollegen von der Robert-Schumann-Philharmonie, sondern steht davor und spielt den „Herbst“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Das Programm des 2. Familienkonzerts am kommenden Sonntag, 12. November 2017, im Opernhaus hat aber auch noch sonst noch Flottes zu bieten.

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Mut zur Kontroverse – Schauspielhaus wird Denkfabrik

Sonntag, 5. November 2017:  Gastspiel „Das vierte Reich“ des DNT Weimar und Diskussion – Eintritt frei! —

Wie politisch und gesellschaftlich relevant muss/darf/kann Theater sein? Mit der neuen Reihe „Denkfabrik“ initiiert das Schauspiel Chemnitz eine Veranstaltungsform, die Gedanken- und Reflexionsraum sein soll für Diskussionen mit Experten aus Politik, Philosophie, Kultur und Gesellschaft, und die das Publikum zum Gespräch einladen möchte. Die erste Denkfabrik findet am 5. November 2017, 15 Uhr, im Schauspielhaus statt und widmet sich dem Thema „Wehret den Anfängen!“

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Walpurgisnacht an Halloween

Repertoire (Vorstellung am 31. Oktober 2017): Carsten Knödlers Chemnitzer „Faust“ zieht nach wie vor die Massen an —

Spannend. Du hast die Premiere verpasst. Klar, Du hast Dir reingezogen, was die Medien darüber berichtet haben. Du kannst nicht vergleichen, aber Du willst Dir selbst ein Bild machen. Also der „neue“ Chemnitzer „Faust“ im Repertoire als Wiederaufnahme (der „alte“ stammt von 1976). Ausgerechnet am 31. Oktober 2017. Reformationstag. 500-Jahre-Jubeltag. „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ Die Walpurgisnacht ausgerechnet an Halloween mit den „abergläubischen, heidnischen und höchst tadelnswerten Riten, die gegen den gesunden Menschenverstand, die guten Sitten und die christliche Religion“ verstoßen (John M. Wilson, 1852). Und dann hast Du auch noch erst kürzlich „Homo Faber“ gesehen. Den Wissenschafts-Toren Faberfaust Philipp Otto, das unschuldig schuldige Sabethgretchen Seraina Leuenberger, den Urwaldblocksbergverführer Henckemephisto Dirk Glodde, die allwissend alles zulassende Hannaherrgott Susanne Stein.

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Total plemplem

Premiere im Rückblick: „Non(n)sens“ – der Heiden Spaß der gar nicht frommen Pinguine —

Viel los, gestern Samstagabend in Chemnitz. Aus der Innenstadt klingt Techno rüber, in den Kunstsammlungen wird gefeiert. Im Chemnitzer Hof ballen die Lions. Aber den meisten Spaß hatten, wetten?, die Besucher der Premiere von „Non(n)sens“ in der Chemnitzer Oper. Dieses Broadway-Musical von Dan Goggin ist zum Schlapplachen. Erst recht in der irren Fassung für das Ihr-sollt-fremde-Götter-über-Euch-haben- Nischelvolk der einstigen 3-O-Stadt.

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Parole Emil – We are the champions

Aus dem Repertoire (Vorstellung am 27. Oktober): Musical „Emil und die Detektive“ – Munteres Spektakel für Groß und Klein. Und die Kleinen sind’s, die durchblicken —

Was für ein Gewusel in den sonst so ernstgemurmelerfüllten Hallen des Opernhauses. Viele, viele Kinder, (Groß-)Eltern, Tanten und Onkel – und ein paar offensichtliche Premieren-Nachholer, die am 14. Oktober „Homo faber“ im Schauspielhaus vorgezogen hatten. Total gemischtes Publikum: wie muss ein Stück aussehen, an dem alle ihren Spaß haben? Die Theater Chemnitz haben mit ihren Kooperationspartnern, dem Next Liberty Kinder- und Jugendtheater und der art&event Theaterservice Graz GmbH aus Graz, es offenbar richtig gemacht. Am Ende wollten die „Zugabe“-Rufe gar nicht enden.

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